Kraft-Wärme-Kopplungen haben noch Entwicklungspotenzial

Kraft-Wärme-Kopplungen sollen besonders im Verband ihre Vorteile ausspielen können. Unter dem Stichwort „Schwarmstrom“ wurde das Prinzip vor allem durch den Energieversorger Lichtblick bekannt gemacht. Darunter versteht man viele private Kleinkraftwerke, die zusammen automatisch gesteuert, Strom eines großen Meilers liefern können. Doch von solchen zahlen ist man bislang weit entfernt. 2011 wurden in Deutschland 640.000 neue Heizungen verkauft, wobei der Anteil der stromerzeugenden Geräte zwischen 2000 bis 3000 Stück liegt.

Dabei ist die Idee der Stromerzeugung im den eigenen vier Wänden gerade im Zuge der Energiewende nur zu begrüßen, denn ähnliches vermöchte bisher nur die Photovoltaikanlage schaffen. Mit einer Kraft-Wärme-Kopplung können auch Einfamilienhäuser beim Verbrauch von Gas oder Öl über Generatoren Strom erzeugen. Anlagen mit geräuscharmen und effizienten Stirling-Motoren finden sich bei nahezu allen Anbietern von Heizungsanlagen.

Das sich die Idee bislang nicht durchsetzen konnte, liegt wohl auch an den vermessenen Versprechungen der Hersteller. Viele warben mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent. Damit wären die KWK genauso effizient wie ein Brennwertkessel. In Langzeittests konnten sie diese Vorgaben aber nicht erfüllen. Denn die Effizienzverluste waren durch eine ineffektive Steuerung des Moduls, das häufige Aufheizen der Heizungspumpe und den damit entstehenden Stromverbrauch höher als gedacht.

Der Beitrag zur CO2-Ersparnis durch Kraft-Wärme-Kopplungen sei dennoch nicht zu unterschätzen. In erster Linie interessieren den Verbraucher aber vorwiegend die eigene Ersparnis und Vorteile. Und dabei schließen die Anlagen relativ schlecht ab. Ein effizienter Gaskessel kostet circa 4.000 Euro, eine stromerzeugende Heizung wird für um die 9.000 Euro angeboten. Beachtet man alle zusätzlichen Vorteile wie geringere Brennstoffkosten, geringere Stromkosten (weil Eigenverbrauch) und staatliche Förderung, können die höheren Anschaffungskosten dadurch nicht wettgemacht werden.

Doch gerade bei Neubauten, könne man darüber nachdenken Kraft-Wärme-Kopplungen zu verbauen. Denn laut staatlichen Vorgaben müssen neue Immobilien einen Teil ihres Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien decken. Heizsysteme mit Solarkollektoren beispielsweise sind ähnlich teuer wie KWK. Hier könnten die Kraft-Wärme-Kopplungen ihren Nachteil gegenüber Standard-Brennwertkesseln aufholen. Auch für Gebäude, welche über 120 qm groß sind und einen Wärmebedarf von 15.000 kWh im Jahr haben, könnte sich eine Anschaffung rechnen.