Wärmedämmung – Fluch oder Segen

Der aktuelle Gebäuderreport der Deutschen Energie-Agentur (dena) schlägt hohe Wellen. Laut der Untersuchung sollen lediglich 28 Prozent aller Wohngebäude, die vor 1978, dem Jahr der ersten Wärmeschutzverordnung erbaut worden sind, von aussen gedämmt seien. In Zeiten steigender Energiepreise kann es sich eigentlich niemand mehr leisten, dass Wärmeenergie einfach so aus den Gebäuden entflieht.

Trotzdem standen Fassadendämmungen in letzter Zeit häufiger in der Kritik. Vor allem bei denkmalgeschützten Bauten entzünden sich immer wieder heftige Diskussionen, ob originäre Fassaden mit einem solch „hässlichen“ Gewand entstellt werden sollten. Zumal Kritiker immer wieder anführen, dass Dämmungen die Schimmelbildung fördere, die Brandgefahr erhöhe und teuer sei.Was ist dran an den Vorwürfen?

Tatsächlich liegen die Kosten für eine Aussenwanddämung zwischen 90 und 130 Euro pro Quadratmeter. Demgegenüber liegt aber eine Energieeinsparrung von 15 bis 30 Prozent. Zudem steigt der Wert der Immobilie mit einer fachgerecht ausgeführten Modernisierung stark an, was bei einem möglichen Verkauf Pluspunkte bringt. Werden die Arbeiten mit einer sowieso anstehenden Fassadensanierung gekoppelt, können sich die Ausgaben schon innerhalb von zehn Jahren amortisiert haben.

Das Risiko der Schimmelbildung sinkt laut einer Studie des Aachener Instituts für Bauschadensforschung um über einen Prozent. Tritt bei gedämmten Wänden dennoch ein Schimmelschaden auf, liegt die Ursache zu zwei Dritteln an einer unsachgerechten Montage oder an einem Materialfehler. Nur zu einem Drittel ist das Lüftungsverhalten der Bewohner dafür ausschlaggebend.

Der 29. Mai 2012 bleibt allen Gegnern der Fassadendämmung in Gedächtnis. Denn auf einer Baustelle in Frankfurt brannte die Dämmung eines sechsgeschossigen Hauses innerhalb kürzester Zeit. In einem NDR-Beitrag wurden die Polystrol-Dämmplatten als Feuerfallen betitelt. Über das Brandrisiko der Dämmstoffe wird seither heftig gestritten Klar scheint nur zu sein, dass die Berufsfeuerwehren in den letzen fünf Jahren 20 Fassadenbrände bei 900.000 Brandfällen registrierten. Von einer erhöhten Gefahr zu sprechen, ist daher wohl übertrieben. Auch sei angemerkt, dass die Dämmstoffe im Frankfurter Fall brennen konnten, weil die Verkleidung noch nicht vollendet war. Auf einer geschlossenen Fassadendämmung kann selbst die Hitzeentwicklung eines bengalischen Feuers keinen Schaden anrichten.

Des Weiteren sind aus ästhetischen Gründen immer wieder Vorbehalte gegenüber der Fassadendämmung zu vernehmen. Die architektonische Qualität der Immobilie werde durch tiefsitzende Fenster vermindert, so ein landläufiges Argument. Doch sind hier durchaus Spielräume bei der Gestaltung vorhanden. Schießscharten müssen nicht sein. Wärmetechnisch ist es sogar günstiger, die Fenster in die Ebene der Dämmung zu verlagern. Auch könne das Dämmmaterial um die Fenster abgeschrägt werden, so dass ein Lichttrichter entsteht. Allerdings wird der Charakter von Häusern mit Fachwerk oder Backstein durch eine außenseitig angebrachte Dämmung zerstört.

Im Bad Energie und Wasser sparen

CC (BY;SA) by Tom Raftery via flickr.com

In Zeiten höherer Energiepreise wird der Ruf nach Tipps zum Energiesparen immer lauter. Das Thema hat es in sich, denn schon mit kleinen Maßnahmen kann eine Menge an Energie eingespart werden, was sich spätestens bei der nächsten Wasser- oder Stromrechnung auch in Ihrem Geldbeutel bemerkbar machen könnte. Ganz zu Schweigen vom Segen für die Umwelt. Besonders im Badezimmer lauern so einige Energiefallen, die man aber leicht in den Griff bekommen kann. Wer die einfachen Tipps beherzigt und die ein oder andere Routine bei der täglichen Körperpflege entsprechend anpasst, braucht keine Sorge vor Preiserhöhungen zu haben und kann der nächsten Abrechnung gelassen entgegen sehen. Wenn Sie Ihr Bad modernisieren oder komplett neu gestalten, sollten Sie sich auf jeden Fall von einem Energieberater ausführlich über die möglichen Energiesparmaßnahmen beraten lassen. Doch auch wenn Sie keine größeren Änderungen vornehmen lassen können, helfen auch kleine Maßnahmen, den Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren.

  • Duschen Sie, anstatt ein Vollbad zu nehmen. Das spart 50 bis 100 Liter Warmwasser ein.
  • Verkürzen Sie die Dauer des Duschens, sparen Sie dadurch etwa 1/3 der Wassermenge eines Vollbads.
  • Statten Sie Ihre Duscharmatur mit einem Sparduschkopf aus, der den Wasserstrahl mit Luftbläschen anreichert und somit den Wasserverbrauch um die Hälfte reduziert. Vorsicht: Kann bei einem Boiler nicht verwendet werden!
  • Falls Sie nicht ganz auf das Baden verzichten wollen, entscheiden Sie sich beim Kauf einer neuen Badewanne für eine wärmeisolierte Wanne, die die Wärme des Badewassers länger speichert als eine freistehende Wanne.
  • Lassen Sie das Wasser beim Zähneputzen oder Einseifen nicht laufen, sondern schalten Sie es ab.
  • Reparaturen an tropfenden Wasserhähne am besten sofort vornehmen lassen. Es sind zwar jeweils nur einzelne Tropfen, aber in der Summe können so bis zu 50 Liter Wasser täglich ungenutzt verloren gehen.
  • Mischarmaturen mit einem Hebel sind sparsamer als Zweihebelarmaturen, da man mit einer Hand gleichzeitig Wassermenge und -temperatur steuern kann.
  • Statten Sie Ihre Wasserhähne mit Durchflussbegrenzern oder Perlatoren (Luftsprudlern) aus: Das spart bis zu 50% der Wassermenge, ohne dass der Komfort beeinträchtigt würde. Beides ist günstig im Baumarkt erhältlich. Vorsicht: Kann bei Durchlauferhitzern nicht eingesetzt werden!
  • Benutzen Sie die Spartaste Ihrer Toilette. Diese verbraucht etwa 6 Liter weniger Wasser pro Spülung und kann auch nachträglich eingebaut werden.
  • Dichtung des Spülkastens regelmäßig prüfen lassen und bei Schäden zeitnah reparieren.
  • Ersetzen Sie Ihren alten Spülkasten (9 Liter) durch einen neuen (6 Liter) bzw. reduzieren Sie die Wassermenge beim Spülen durch Herunterdrehen des Schwimmerventils.