Allgemeines – Was ist industrielle Direktkennzeichnung?
Industrielle Direktkennzeichnung bezeichnet alle Markierungen in der Industrie, die ohne ein Zwischenmedium wie zum Beispiel Etiketten oder RFID-Technik auf ein Werkstück oder eine Verpackung aufgebracht werden. Hierbei kommen, je nach Art des zu kennzeichnenden Materials, verschiedene Techniken zum Einsatz. Handelt es sich um eine Verpackung aus Papier, werden für gewöhnlich Tintenstrahldrucksysteme oder Prägungen verwendet, während Werkstücke aus Metall meistens mit einem Laserstrahl beschriftet, mit einem Schlagstempel versehen oder graviert werden. Es sind verschiedene Markierungen gebräuchlich: Neben meist maschinenlesbaren Klartextangaben werden auch QR-Codes oder Strichcodes häufig zur industriellen Direktkennzeichnung genutzt.
Nutzen und Notwendigkeit
Die industrielle Direktkennzeichnung wird immer dann verwendet, wenn eine zweifelsfreie Zuordnung oder Identifikation des beschrifteten Produkts notwendig ist. So kommt die industrielle Direktkennzeichnung zum Beispiel bei Mindesthaltbarkeitsdaten von Medikamenten oder der Kennzeichnung von Stahlträgern zum Einsatz. Bei der Arbeit mit solchen Produkten, bei denen zum Teil Menschenleben von der Richtigkeit der Markierung abhängen, ist es unumgänglich, ein sicheres und zuverlässiges Markierungssystem zur Verfügung zu haben. Die industrielle Direktkennzeichnung bietet hier ein hohes Maß an Sicherheit, da die Markierungen direkt beim Fertigungsprozess aufgebracht werden und so die Verantwortung für eventuelle Mängel eines Produktes zweifelsfrei einem bestimmten Betrieb zugeordnet werden kann. Im Gegensatz zur Markierung über Etiketten oder Ähnlichem, wo nur eine neue Markierung angebracht werden muss, ist die Direktkennzeichnung auch praktisch sicher vor Fälschungen. Die industrielle Direktkenneichung lässt sich, wenn sie einmal aufgebracht ist, nicht oder nur mit hohem Aufwand entfernen. Versucht jemand zum Beispiel eine mittels Laserstrahl auf ein Stahlbauteil aufgebrachte Markierung zu entfernen, so muss er die betreffende Stelle im Normalfall komplett aus der Oberfläche herausschleifen und eine neue Markierung an eine andere Stelle setzen, was auffällige Spuren hinterlässt.
Die Direktkennzeichnung ist also aus rechtlichen und praktischen Gründen in vielen Bereichen unumgänglich und nicht durch indirekte Markierungen auf Etiketten zu ersetzen.