Unterschied Parkett – Laminat

Laminat oder Parkett? Beides sind hochwertige Fußbodenbeläge, besonders auch für Wohnräume geeignet. Sie setzen sich aus unterschiedlichen Materialien und Schichten zusammen. Steht man bei Renovierung oder Neubau vor der Wahl, gilt es den Unterschied Parkett / Laminat zu kennen.

Laminat besteht, von oben (Trittfläche) nach unten aus den folgenden Schichten:

  • Versiegelung
  • Dekorlaminat
  • Quellvergütete HDF-Trägerplatte [hochdichte Fasern] mit Kantenimprägnierung
    Gegenzuglaminat
  • Dämmunterlage separat oder integriert

Die oberen Schichten werden mittels hoher Temperatur, hohem Druck oder Elektronenstrahlung mit der Trägerplatte verpresst. Laminat wird in 6 aufsteigenden Beanspruchungsklassen angeboten. Für Wohnräume eignen sich Klasse 21 für Schlafzimmer, Klasse 22 für Wohn-/Essraum und Klasse 23 für Treppe/Flur.

Besonders durch das auf das Laminat aufgezogene Fotopapier ist es möglich, so gut wie jedes Fußbodendekor zu produzieren und damit eine große Bandbreite an Wohnraumoptiken zu bedienen. Um eine warme und qualitativ hohe Wirkung des Fußbodenbelags zu erzielen, wird häufig Holzoptik verwendet, daher auch die Notwendigkeit, den Unterschied Parkett / Laminat zu klären. Aber es werden auch Fliesen-, Naturstein- oder Fantasiemuster angeboten, mittlerweile auch mit tastbaren Strukturen.

Laminat sollte in standardisierter Qualität gekauft werden, ein Qualitätslabel hierfür ist CELQ [Certified European Laminate Quality]. Zu prüfende Standardwerte liegen für Abriebfestigkeit, Schlagfestigkeit, Passgenauigkeit, Lichtechtheit und Ökoeffizienz vor. Über 60 Laminatböden sind CELQ-zertifiziert.

Holzfertigparkett besteht zwar ebenfalls aus Schichten. Beispielsweise aus einer Edelholznutzschicht (2,5-4mm dick) mit Versiegelung, einer Trägerschicht aus Massivholzstäbchen, einem Rückzugsfurnier aus einem Nadelholz, sowie einer Dämmunterlage.

Aber – und hier beginnt der Unterschied Parkett / Laminat bereits – Parkett ist Echtholz pur – entweder als Fertigparkett oder als Massivholzparkett erhältlich – und die Oberfläche besteht daher aus versiegeltem und zu pflegendem Holz. Allerdings genau wie beim Laminat müssen die Planken eng und präzise verlegt werden, damit weder Staub noch Wasser (beim regelmäßigen Parkett oder Laminat reinigen) noch Verkantungen die Plankenränder und -kanten aufreiben, aufweichen oder einreißen können. Der Vorteil eines Holzparkettbodens ist, dass man ihn bei entsprechender Dicke und Pflege zwecks ganzflächiger Renovierung bis zu dreimal abschleifen kann, Laminat ausbessern ist zumindest auch möglich. Der Unterschied Parkett / Laminat ist also auch in der Lebensdauer ersichtlich: Hochwertiges und gepflegtes Parkett hält ein Menschenleben lang, Laminatboden ca. 10 Jahre.

Teppichboden als Laminatuntergrund – Vorbereitung

Der Bodenbelag des Dominizils soll wohnlich und großzügig wirken und dabei pflegeleicht sein. Viele stellen sich hierbei Laminat als Bodenbelag vor. Schließlich ist er in allen erdenklichen Mustern, Farbtönen und Helligkeitsstufen zu haben. Und liegt bereits Teppichboden, so kann man auf den Gedanken kommen, Laminat auf Teppich zu verlegen. Einerseits um die lästige Arbeit des Teppichrausreißens zu umgehen. Andererseits um Geld für Trittschalldämmung zu sparen. Dennoch: ein Fußbodenaufbaunicht ganz ohne Hindernisse.

Worauf gilt es jetzt zu achten, um Laminat auf Teppich so zu verlegen, dass die Arbeit nicht umsonst war bzw. man langfristig Freude an gut verlegter Auslegeware hat? Zuerst einmal ist natürlich zu vergleichen, ob sich die Teppichübernahme vom Vorgänger überhaupt lohnt, oder ob eine Trittschalldämmung nur wenig mehr kosten würde. Eine auf das gewählte Laminatprodukt abgestimmte Trittschalldämmung wird beim Verlegen sicherlich einfacher zu handhaben sein, als Laminat auf Teppich zu verlegen. Zudem besteht für manches Laminat nur dann eine Garantie, wenn der entsprechende Trittschall des Herstellers darunter verlegt wurde. Und falls das Teppichentfernen und die Trittschalldämmung schon zu höheren Kosten führen, warum nicht gleich zu einer der vielen Parkettarten greifen?

Um Laminat auf Teppich ohne hochstehende Enden von Laminatplanken verlegen zu können, sollten darunterliegende Teppicharten extrem kurzflorig [z. B. festes Nadelfilz], faltenfrei und am besten flächig verklebt sein. Beim Teppich verlegen muss also schon akkurat gearbeitet worden sein. Nirgends darf der Teppich lose sein oder sich hochwellen, er muss staubmilbenfrei und am besten frisch mit einem Teppichreinigungsgerät gereinigt, aber vollkommen trocken sein. Kurzflorig deshalb, damit der Teppichflor unter dem Laminat nicht heruntergetreten werden kann und somit das Nut-Feder-System ausleiert. Zusätzlich sollte noch geschaut werden, ob eventuell Türen unten abgeschliffen werden müssen, damit jede Tür über Laminat auf Teppich noch frei bewegbar ist.

Nun kann begonnen werden, Laminat auf Teppich zu verlegen. Der Verlegevorgang eines Laminatbodens mit Click-Mechanismus erfolgt wie auf anderen Untergründen auf, jedoch können während des Verlegens die einzelnen Laminat-Panels verrutschen und müssen wieder zurechtgeschoben werden. Dies kann je nach Gleitfähigkeit und Teppichfaserrichtung des Teppichbodens verschieden stark ausgeprägt sein. Jegliches Verrutschen ist aber spätenstens mit dem Einsetzen des letzten Laminatstücks beendet.